Rassismus tötet! - Kampagne » Veranstaltung Ein weiterer blogsport.eu Blog Fri, 07 Feb 2014 00:38:08 +0000 de-DE hourly 1 /?v=3.8.1 Das Erinnern erkämpfen! Mölln – 16. – 23. November /das-erinnern-erkaempfen-moelln-16-23-november/ /das-erinnern-erkaempfen-moelln-16-23-november/#comments Mon, 11 Nov 2013 09:25:13 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2591 Mölln13 23.11.2013 – 21. Jahrestag des rassistischen Brandanschlages von Mölln

anıları canlı tutma mücadelesi
das erinnern erkämpfen
reclaim and remember

Aşağıda Türkçe olarak

Die Erinnerung zurück zu erkämpfen – an das Geschehene, an das Vergessene, an das Verschwiegene, an das unter den Teppich Gekehrte, an die Ursachen und die Folgen, an das Davor und das Danach.
Diese Forderungen aus dem letzten Jahr sind aktueller denn je.
Die Erinnerung zurück zu erkämpfen – das machen die Überlebenden des Brandanschlages von Mölln nach wie vor, ebenso wie die Angehörigen der NSU-Ermordeten und viele andere Betroffene rassistischer Gewalt: vor Gericht, in der Gesellschaft, in ihrem Alltag.
Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yilmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen.
In diesem Jahr wollen die Stadt Mölln und ein neuer Vorbereitungskreis die Gedenkveranstaltung wieder nach ihren Vorstellungen gestalten. Vorbei an den Interessen der Überlebenden. Und wieder bestimmen, wer wann und wo spricht und wer überhaupt eingeladen wird. Jetzt wurde die „Möllner Rede“, als kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus und Neofaschismus, aus den offiziellen Gedenkveranstaltungen gestrichen. Es passte nicht in das Konzept, dass die Familie die Redner_innen wie bisher aussuchte. Auch dem antirassistischen Gedenk-Konzert soll kein Platz mehr eingeräumt werden.
Die Frage danach, wer Gedenken gestalten darf, bleibt also auch in Mölln 21 Jahre danach überaus aktuell. Maßstab für das Gedenken sollten die Vorstellungen der Überlebenden sein. Deswegen finden ihre Gedenkveranstaltungen woanders und selbstbestimmt statt. Die „Möllner Rede“ ist in diesem Jahr „im Exil“ in Hamburg. Das Gedenk-Konzert bekommt seinen Platz auf dem Lautsprecherwagen der antifaschistischen Demonstration. Zum Gedenktag laden wir vor dem Brandhaus ein.
Die Überlebenden rassistischer und faschistischer Gewalt sind keine Statisten. Sie mundtot zu machen, ist ein Angriff gegen sie als Zeugen des Geschehenen und gegen ihr Erinnern. Dem Angriff treten wir gemeinsam entgegen – für eine antifaschistische und antirassistische Gesellschaft.
„Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992“

Freitag, 01.11.2013
19.30 Uhr – Infocafe Anna & Arthur, Katzenstr. 2, Lüneburg
Mobilisierungsveranstaltung

Freitag, 01.11.2013
19.00 Uhr – Centro Sociale, Sternstr. 2, Hamburg
Mobilisierungsveranstaltung

Sonntag, 03.11.2013
12.00 Uhr – Polittbüro, Steindamm 37, Hamburg
„Nach dem Brand“, Dokumentarfilm von Malou Berlin
Diskussion und Information mit Angehörigen der Familie Arslan
mit Support von Credo-Film

Mittwoch, 06.11.2013
20.00 Uhr – Infoladen, St.-Pauli-Str. 10-12, Bremen
Mobilisierungsveranstaltung

Donnerstag, 07.11.2013
19.00 Uhr – Café Brazil, Willi-Brandt-Allee 9, Lübeck
Mobilisierungsveranstaltung

Samstag 16.11.2013
11.00 Uhr – Bauhof in Mölln 
Demonstration „reclaim and remember“ im Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yilmaz
mit Support von Johnny Mauser und Microphone Mafia

Freitag, 22.11.2013
19.00 Uhr – Kaisersaal, Rathaus Hamburg, Eingang Hauptportal Rathausmarkt
„Möllner Rede“ im Exil auf Einladung der Linksfraktion Hamburg
Es spricht: Kutlu Yurtseven – Musiker
Samstag, 23.11.2013
15.00 Uhr vor dem Bahide-Arslan-Haus, Mühlenstraße 9, Mölln
Gedenken

mehr Infos siehe:

http://gedenkenmoelln1992.wordpress.com/

23.11.2013 – Mölln’deki ırkçı kundaklamanın 21. yıl dönümü

anıları canlı tutma mücadelesi
das erinnern erkämpfen
reclaim and remember
Anıları canlı tutma mücadelesi – yapılanı, unutulanı, susulanı, hasır altı edileni, nedenlerini ve sonuçlarını, öncesini ve sonrasını.
Geçen yıldan kalma bu talep her zamankinden daha güncel.
Anıları canlı tutma mücadelesi – bunu Mölln kundaklamasından kurtulanlar ve onların yakınları yapıyorlar. Aynı zamanda NSU cinayetleri kurbanlarının yakınları ve daha birçok başka ırkçı saldırıya maruz kalanlar bunu yapıyorlar: Mahkeme önünde, toplumda ve günlük hayatlarında.
Arslan ailesinin evi 23.11.1992’de Neofaşistler tarafından Molotof kokteyli atılarak kundaklandı. Bu saldırıda 10 yaşındaki Yeliz Arslan, 14 yaşındaki Ayşe Yılmaz ve 51 yaşındaki Bahide Arslan öldürüldü. Başka aile üyeleri kısmen ağır biçimde yaralandı. Neonaziler daha önce Ratzeburger Straße 13 adresinde yine Türklerin oturduğu bir evi ateşe vermişlerdi. Ev sakinlerinden dokuzu ağır yaralanmıştı.
Bu yıl Mölln şehri ve yeni bir hazırlık grubu, anma gününü yine kendi istekleri doğrultusunda düzenlemek istiyorlar. Saldırıdan kurtulanların istekleri dikkate almadan. Ve tekrar kim, ne zaman, nerede konuşacak ve kimler davet edilecek konularında karar verecekler. Toplumsal ırkçılık ve neonazizim üzerine eleştirel bir durum tespiti olan “Mölln konuşması”, şimdi resmi anma toplantısı programından çıkarıldı. Ailenin, şimdiye kadar olduğu gibi, konuşmacıları kendi seçmesi planlarına uymadı. Antifaşist konser için de artık yer ayrılmayacak.
Anmanın nasıl şekillendirileceği sorusu, Mölln’de 21 yıl sonra da güncel. Anmanın ölçüsü, kundaklamadan kurtulanların istekleri olmalıdır. Onun için onların anması başka bir yerde ve kendi belirledikleri biçimde yapılacak. “Mölln konuşması” bu sene Hamburg’da “sürgünde” yapılacak. Anma konseri, antifaşist yürüyüşteki ses büyütme aracından verilecek. Anma günü için herkesi yakılan binanın önüne davet ediyoruz.
Irkçı ve faşist saldırılardan kurtulanlar konu mankeni değildir. Onları susturmak, yaşananların tanıklarına ve anmaya bir saldırıdır. Bu saldırıya hep birlikte karşı koyalım – antifaşist ve antiırkçı bir toplum için.
“1992 ırkçı Mölln kundaklamasını anmak için arkadaş oluşumu”

01.11.2013, Cuma
Saat 19:30 – Infocafe Anna & Arthur, Katzenstr. 2, Lüneburg
Mobilizasyon etkinliği

01.11.2013, Cuma
Saat 19.00 Uhr – Centro Sociale, Sternstr. 2, Hamburg
Mobilizasyon etkinliği

03.11.2013, Pazar
Saat 12:00 –Politbüro, Steindamm 37, Hamburg
„Nach dem Brand“, Malou Berlin’in belgesel filmi
Arslan ailesiyle tartışma ve bilgilendirme toplantısı
Credo-Film desteğiyle

16.11.2013, Cumartesi
Saat 11:00, Bauhof Mölln
Yürüyüş: „reclaim and remember“ Bahide ve Yeliz Arslan ile Ayşe Yılmaz’ın anısına
Johnny Mauser ve Microphone Mafia’nın desteğiyle

22.11.2013, Cuma
Saat 19:00 – Kaisersaal, Rathaus Hamburg, (Giriş Rathausmarkt’taki ana kapı)
Sürgünde „Mölln konuşması“, Sol Parti meclis grubunun davetiyle

23.11.2013, Cumartesi
Saat 15:00, Bahide Arslan Evi’nin önünde, Mühlenstraße 9, Mölln
Anma

Bremen, Lübeck ve Lüneburg’daki diğer hazırlık toplantıları için
bakınız:

http://gedenkenmoelln1992.wordpress.com/

flattr this!

]]>
/das-erinnern-erkaempfen-moelln-16-23-november/feed/ 0
Remember Cemal K. Altun /remember-cemal-k-altun/ /remember-cemal-k-altun/#comments Fri, 23 Aug 2013 15:34:43 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2539 Gedenken an einen politischen Flüchtling, der Zuflucht suchte und den Tod fand

Auf den Cemal Kemal Altun Plätzen und Mahnmalen
CKA

30.08.2013, 16.00 Uhr:
Gedenkkundgebung
Hardenbergstraße 21, (Bahnhof Zoo)
Berlin-Charlottenburg

von Rassismus tötet, Initiative gegen Abschiebehaft, Flüchtlingsrat Berlin, Internationale Liga für Menschenrechte, Proasyl

30.08.2013, 16.00 Uhr:
Gedenkkundgebung
Kemal-Altun-Platz, Kassel
Am Kulturzentrum Schlachthof

31.08.2013, 14.00 Uhr
Internationales Kulturfest
Kemal-Altun-Platz
Hamburg-Ottensen

Am 30.08.1983 stürzte sich der politische Flüchtling Kemal Cemal Altun aus dem Fenster des Berliner Verwaltungsgerichts aus Angst vor der Auslieferung an die türkische Militärdiktatur in den Tod. Er war der erste politische Flüchtling in Deutschland, der sich selbst tötete, weil er die Auslieferung an seinen Verfolgerstaat befürchten musste. Dieser Tod hat sich in das kollektive Gedächtnis der kritischen Öffentlichkeit eingebrannt.
Gedenken wir Cemal K. Altun – und führen wir uns zugleich die andauernde Unmenschlichkeit und ungebrochene Brutalität des Staates gegen Schutzsuchende vor Augen.
Nach dem Militärputsch in der Türkei floh Cemal K. Altun wie viele weitere linke Aktivist_innen ins Ausland. Als ihm der Mord an einem Anführer der faschistischen „Graue Wölfe“ angehängt wurde, beantragte er Asyl in der BRD. Doch der Berliner Staatsschutz verriet seinen Aufenthaltsort an die türkische Diktatur.

Cemal K. Altun war unbestreitbar ein politischer Flüchtling. Doch über das deutsch-türkische Auslieferungsabkommen für Straftäter bestand die konkrete Gefahr, dass der deutsche Staat die Auslieferung politischer Dissident_innen an die Militärdiktatur durchführte. Der erste Auslieferungsversuch konnte durch massive Proteste verhindert werden. Doch der deutsche Staat klagte nicht nur gegen Cemal K. Altuns Flüchtlingsstatus, sondern ließ sich von der türkischen Militärdiktatur „zusichern“, dass er nach Verbüßung einer Strafe nach Deutschland zurückkehren könne. Noch vor dem Beginn seiner Verhandlung vor dem Berliner Verwaltungsgericht wurden die ersten Aktivist_innen an ihre Verfolger_innen ausgeliefert. Der deutsche Innenminister versprach persönlich seine Auslieferung. Der deutsche Staat nahm offenbar Cemal K. Altuns Folterung und Tod sehenden Auges in Kauf. Ohne Vertrauen auf den Erfolg seines Asylverfahrens, sprang er vor Beginn der Verhandlung aus dem Fenster des Gerichtsgebäudes.

Nach seinem Tod erkannte das Gericht posthum seinen Status als politisch Verfolgter an, doch das Recht auf Asyl nutzte Cemal nichts. Es wurde außer Kraft gesetzt, um Realpolitik zu vollziehen. Sein Fall steht exemplarisch für die unmenschliche deutsche Abschiebepolitik. Während sein Schicksal im öffentlichen Fokus stand, wurden hunderte weitere Menschen abgeschoben.
Sein Tod brachte kein Umdenken in der Politik, im Gegenteil, seitdem wurde das Grundrecht auf Asyl immer weiter eingeschränkt, bis es 1993 faktisch abgeschafft wurde. Im Rahmen der seit den späten 70ern laufenden Kampagne gegen das Asylrecht wurden die Methoden der Abschiebung weiter verschärft. Der dadurch beförderte Rassismus in Teilen der Bevölkerung führte zu einer Welle von Pogromen, zu den brennenden Häusern in Mölln und Solingen bis hin zu den Morden des NSU und deren staatlicher Unterstützung.

Seit 1983 ist eine Vielzahl weiterer Flüchtlinge durch Abschiebemaßnahmen zu Tode gekommen oder seelisch und körperlich verletzt worden. Tausende Menschen sind beim Versuch, Schutz in Europa zu finden, ums Leben gekommen oder haben sich in den europäischen Abschiebehaftzentren selbst getötet.

Wir möchten am 30.August, dem bundesweiten Aktionstag gegen Abschiebungen, an ihn und an all diejenigen erinnern, die durch die unmenschliche Asylpolitik Deutschlands zu Tode und zu Schaden gekommen sind.

Nach dem Tod von Cemal K. Altun benannten Menschen an vielen Orten selbstorganisiert öffentlich.e Plätze um. Wir rufen auf, sich an diesen Plätzen zu versammeln. In Berlin treffen wir uns an der Todesstelle Cemal K. Altuns vor dem ehemaligen Gerichtsgebäude.
In Erinnerung an den Tod von Cemal K. Altun vor 30. Jahren wollen wir auf die tödlichen Folgen der BRD Abschiebepolitik Aufmerksam machen.

Download Plakat

Download Flyer

Download Flyer Kassel

flattr this!

]]>
/remember-cemal-k-altun/feed/ 0
Demonstration/Kundgebungen anlässlich des Auftaktes des NSU Prozesses /wir-unterstutzen-den-aufruf-fur-eine-kritische-begleitung-des-nsu-prozesses/ /wir-unterstutzen-den-aufruf-fur-eine-kritische-begleitung-des-nsu-prozesses/#comments Fri, 29 Mar 2013 21:39:36 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2198 Es wird eine gemeinsam e Busanreise aus Berlin geben | Bustickets erhaltet ihr während der Infoveranstaltungen zum NSU – Prozessauftakt | Termine Infoveranstaltungen:

27. März | 19 Uhr | Salon der Rosa-Luxemburg- Stiftung | Infos hier & hier
28. März | 20 Uhr | Irving Zola Haus | Ohlauer Str. 12 | Infos hier
05. April | 19:30 Uhr | Nachbarschaftshaus | Urbanstraße 21 |
09. April | 20 Uhr | M29 | Malmöer Str. 29 | mit Referent_innen der antifa nt

weitere bundesweite Infoveranstaltungen auch in deiner Stadt!
gemeinsame Anreise auch aus deiner Stadt!

Aufruf Bündnis
Aufruf der antifa -  nt

Zusammenfassung Demo : Bündnis | Indymedia | Angriff Staatsanwaltschaft | Fotos I | Fotos II |

Kundgebungen am Tag des Prozessbeginns:

>> Der Prozessbeginn wurde auf den 06. Mai 2013 verschoben <<

Di. 16. April | Karlsruhe | Lidellplatz | 18 Uhr | findet statt >> Infos

Mi. 17. April | Bremen | Bahnhofsvorplatz | 17 Uhr >> Info

Mo. 06. Mai | München | Gericht | 8 Uhr | Nymphenburgerstr./Sandstr. >> Info

Mo. 06. Mai | Berlin | Kottbusser Tor | 10 Uhr >> Info

Mo. 06. Mai | Berlin | Bundestag (Platz der Republik) | 12 Uhr

Mo. 06. Mai | Göttingen | Jacobikirchhof | 17 Uhr >> Info

    Gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus – Verfassungsschutz abschaffen!

Am 13. April 2013 wird in München der Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe sowie vier der Unterstützer beginnen: Ralf Wohlleben, Holger Gerlach, Carsten Schultz und André Eminger.

Ein breites antifaschistisches Bündnis ruft deshalb zu einer bundesweiten Großdemonstration in München am Samstag vor Prozessbeginn auf.

Im November 2011 wurde bekannt, dass die rassistischen und mörderischen Taten der Nazis des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sieben Jahre lang unter den Augen der Sicherheitsbehörden begangen wurden. Sie haben zehn Menschen ermordet und zwei Sprengstoffanschläge verübt. In den Medien wurde der Begriff „Döner-Morde“ geprägt und die Sonderkommission gab sich den Namen „Bosporus“. Damit schloss die Polizei von Anfang an rassistische Hintergründe der Morde aus, behandelte die Opfer wie Täter und ermittelte in Richtung organisierter „Ausländer-Kriminalität“.

Durch die rassistischen Ermittlungen der Sicherheitsbehörden wurden Familien, Verwandte und persönliches Umfeld der Opfer über Jahre überwacht und akribisch durchleuchtet. Durch den völlig unbegründeten Verdacht gegen das familiäre Umfeld der Opfer wurden soziale Zusammenhänge zerrissen und die persönliche Existenz zahlreicher Menschen zerstört. Der Rassismus von Behörden und Öffentlichkeit vehinderte so zweifach die Aufklärung der Morde: Während die Hinweise auf rassistische Hintergründe ausgeklammert und vernachlässigt wurden, erschien die These, migrantische Gewerbetreibende seien in mafiöse Strukturen verwickelt, der Polizei und einer breiten Öffentlichkeit unmittelbar einleuchtend und erübrigte weiteres Nachfragen.

Fünf der insgesamt zehn NSU-Morde fanden in Bayern statt, zwei davon in München. Zwischen dem „Thüringer Heimatschutz“, in dem die Haupttäter des NSU vor ihrem Abtauchen organisiert waren, und der bayerischen Naziszene bestanden in den 90er Jahren enge Verbindungen. Böhnhardt und Mundlos nahmen an verschiedenen Treffen und Veranstaltungen der Szene in Bayern teil. Einige der engsten Unterstützer_innen des NSU lebten oder leben immer noch in Bayern, u.a. Mandy Struck, deren Identität Beate Zschäpe im Untergrund angenommen hatte. Mit Tino Brandt und Kai Dalek stehen zwei V-Leute des Verfassungsschutzes auch für die Verbindung zwischen der thüringischen und der bayerischen Naziszene.

„Deutschland hat ein riesiges Rassismus-Problem“, sagte Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Anfang November.

Der strukturelle Zusammenhang von Naziterror mit staatlichem und alltäglichem Rassismus in Gesellschaft, Politik und Medien zeigte sich bei der faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl nach den Pogromen Anfang der 90er Jahre wie auch jetzt bei aktuellen Anti-Islam-Kampagnen: Der Rassismus ist tief verankert in der Mitte der Gesellschaft. Dass sich auch nach dieser Mordserie nichts Grundsätzliches im Bewusstsein der Menschen verändert hat, verdeutlichen folgende Beispiele: Zwanzig Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen kämpfen Flüchtlinge immer noch für elementare Menschenrechte in Deutschland, werden Roma stigmatisiert und in eine unsichere Zukunft abgeschoben. Hier lebende Migrant_innen werden täglich diffamiert, bedroht, angegriffen und kriminalisiert.

Die Verharmlosung und Vertuschung von Rassismus und Naziterror hat Tradition in diesem Land. Rechte und rassistische Gewalttaten und Morde haben in Deutschland eine traurige Kontinuität. Die blutige Spur reicht vom bis heute unaufgeklärten Oktoberfestattentat, über die rassistischen Anschläge und Pogrome in Rostock, Mölln, Solingen und Hoyerswerda, über die seit 1989 rund 200 Morde an Migrant_innen, Obdachlosen, Punks und Antifaschist_innen bis hin zu den Morden des NSU.

München war dabei schon viele Male Schauplatz neonazistischen Terrors: Bei dem bisher größten faschistischen Anschlag in der BRD wurden 1980 durch einen Täter aus dem Umfeld der Wehrsportgruppe Hoffmann auf dem Münchner Oktoberfest 13 Menschen getötet und weitere 200 zum teil schwer verletzt. 1981 lieferten sich Neonazis auf dem Weg zu einem Bankraub mit Polizeibeamten in München eine Schießerei, bei der zwei Neonazis starben. 1985 setzten Neonazis der Gruppe Ludwig ein Lokal in der Schillerstrasse in Brand, wodurch eine Person getötet wurde. 2003 beschafften Neonazis aus der Kameradschaft Süd sich Waffen und Sprengstoff und planten u.a. einen Anschlag auf die Grundsteinlegung des neuen jüdischen Gemeindezentrums.

Seit Bekanntwerden der Mordserie des NSU offenbart sich eine erschreckende Politik der Verschleierung: Geschredderte und verheimlichte Akten, konsequentes Vertuschen und Lügen in Untersuchungsausschüssen, wenige, viel zu späte Rücktritte von Verantwortlichen. Eine transparente, schonungslose Aufklärung der Rolle von Geheimdiensten und Polizeibehörden findet bisher nicht statt. Statt ernsthafte politische Konsequenzen zu ziehen gegen Rassismus und die skandalöse Unterstützung des Aufbaus von Nazistrukturen durch Mitarbeiter_innen des (bayerischen) Verfassungsschutzes, reden die verantwortlichen Politiker_innen weiter von vereinzelten Pannen.

Rechte Gesinnung hat beim Verfassungsschutz (VS) Kontinuität: Gegründet im Jahre 1950 mit ehemaligen Nazis sorgte er dafür, dass Widerständler_innen gegen den Nationalsozialismus erneut in deutsche Gefängnisse kamen. In den 60er Jahren bekämpfte er die Student_innenbewegung, in den 70er und 80er Jahren lieferte er das Material für die Berufsverbote linker Aktivist_innen. Vor neun Jahren scheiterten die Pläne für ein NPD Verbot nicht zuletzt daran, dass diese bis in die höchsten Führungsetagen von V-Leuten und Spitzeln des Verfassungsschutzes durchsetzt war. Auch das ummittelbare Umfeld des NSU ist durchsetzt mit V-Leuten aus Verfassungschutz und Polizei.

Deshalb kann die einzige Konsequenz aus der Verstrickung der Behörden nur sein: Verfassungsschutz abschaffen! Wir müssen verhindern, dass die Regierung die NSU-Morde instrumentalisiert, um ihren Sicherheitsapparat weiter aufzurüsten, und damit endgültig eine der wenigen Konsequenzen aus dem deutschen Faschismus – die Trennung von Geheimdiensten und Polizei – rückgängig macht.

Unsere Anteilnahme und Solidarität gilt den Opfern des NSU-Terrors und ihren Angehörigen. Sie wurden nicht nur Opfer des militanten Rassismus der NSU-Täter_innen, sondern auch in der Folge noch durch die rassistischen Ermittlungen der Polizei drangsaliert.

Bekämpfen wir gemeinsam Rassismus in Gesellschaft, Politik und Institutionen!

Entschädigung für die rassistischen und diffamierenden polizeilichen Ermittlungen!

Schonungslose Aufklärung der Verstrickung von Geheimdiensten und Polizeibehörden!

Verfassungsschutz abschaffen!

Neue Ermittlungen zur Aufklärung des Attentats von 1980 in München!

Abschaffung aller rassistischen Gesetze – kein Mensch ist illegal!

Für eine rassismusfreie, solidarische Gesellschaft


flattr this!

]]>
/wir-unterstutzen-den-aufruf-fur-eine-kritische-begleitung-des-nsu-prozesses/feed/ 0
[LE] Filmvorführung: „Revision“ /le-filmvorfuhrung-„revision“/ /le-filmvorfuhrung-„revision“/#comments Mon, 14 Jan 2013 12:12:44 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2182 23.01.2013 | Leipzig | Filmvorführung: „Revision“
20.00 Uhr | Cineminémathèque in der naTo | Karl-Liebknecht-Str. 48
mit anschließender Diskussion mit dem Regisseur Philip Scheffner.

Veranstalter*innen: “Rassissmus tötet!” – Leipzig & Cinémathèque Leipzig

Dokumentarfilm „Revision“
(BRD 2012, OmU, Dok, 106 min)

Am 29. Juni 1992 entdeckt ein Bauer zwei Körper in einem Getreidefeld in Mecklenburg-Vorpommern. Ermittlungen ergeben, dass es sich bei den Toten um rumänische Staatsbürger handelt. Sie werden bei dem Versuch, die europäische Außengrenze zu überschreiten, von Jägern erschossen. Diese geben an, die Menschen mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Vier Jahre später beginnt der Prozess. Welcher der Jäger den tödlichen Schuss abgegeben hat, lässt sich nie beweisen. Das Urteil: Freispruch. dpa meldet: „Aus Rumänien ist niemand zur Urteilsverkündung angereist.“
In den Akten stehen die Namen und Adressen von Grigore Velcu und Eudache Calderar. Ihre Familien wussten nicht, dass jemals ein Prozess stattgefunden hat.
Mit REVISION wird ein juristisch abgeschlossener Kriminalfall einer filmischen Revision unterzogen, die Orte, Personen und Erinnerungen miteinander verknüpft und ein fragiles Geflecht aus Versionen und Perspektiven einer „europäischen Geschichte“

Der Film läuft auf Deutsch, Englisch und Rumänisch mit deutschen Untertiteln in der naTo. Es wird eine 35mm-Kopie projiziert.

Die Veranstaltung ist Auftakt der kritischen Auseinandersetzung mit der faktischen Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl in Deutschland, das sich 2013 zum 20. Mal jährt.

flattr this!

]]>
/le-filmvorfuhrung-„revision“/feed/ 0
[LE] Vortrag: Fortress Europe – Das europäische Grenzregime verändert sich /le-vortrag-fortress-europe-–-das-europaische-grenzregime-verandert-sich/ /le-vortrag-fortress-europe-–-das-europaische-grenzregime-verandert-sich/#comments Sun, 13 Jan 2013 12:21:22 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2187 16.03.2013 | Leipzig | Vortrag: Fortress Europe – Das europäische Grenzregime verändert sich: Eine politische Bestandsaufnahme über Grundlagen, Mythen und Kämpfe
19.00 Uhr | Fischladen | Wolfgang-Heinze-Str. 22

Referent*innen: Initiative Grenzenlos | Veranstalter*innen: “Rassismus tötet!” – Leipzig

In vielen politischen Diskursen wird die EU als Festung beschrieben, doch so elektrisierend das Symbol der Festung Europa auch ist, die Festung verändert sich, das Bild wird brüchig. Die Mauern bewegen sich, haben Schlupflöcher und Korridore. Postkoloniale Herrschaftsstrukturen materialisieren sich durch Sicherheitsabkommen zwischen EU-Mitgliedsstaaten und Transitstaaten. Nationalstaaten und auch die Europäische Union produzieren Identitätsmuster, welche notwendigerweise Menschen (rassistisch) ausschließen. „Verwertbare Migrant*innen“ werden angeworben und geduldet, scheinbar „nicht verwertbare Migrant*innen“ illegalisiert und kriminalisiert.
Desweiteren wird auf der einen Seite eine neoliberale Öffnung betrieben, die einen freien Warenverkehr sicherstellt, und auf der anderen Seite wird versucht, Migrationsbewegungen zu „managen“ .
Auch die sozialen Kämpfe gegen die Festung verändern sich, sie sind schon lange selbstermächtigt und sie intensivieren und vernetzen sich zunehmend. Das bemerkt auch die europäische Bevölkerung und delegitimiert zumeist diese Kämpfe.

Viel inhaltlicher Stoff für einen langen Diskussionsabend – Noch Fragen? Wir auch!
Zusammen kriegen wir die Festung doch auseinandergenommen, oder?
Der Vortrag soll einen Einstieg in die Thematik ermöglichen, aber auch eine inhaltliche Vertiefung im Bezug auf blinde Flecken, Veränderungen und Kämpfe beinhalten.

Still fighting Fortress Europe!

flattr this!

]]>
/le-vortrag-fortress-europe-–-das-europaische-grenzregime-verandert-sich/feed/ 0
[HH] Infoveranstaltung zum rassistischen Mord an Ramazan Avci /hh-infoveranstaltung-zum-rassistischen-mord-an-ramazan-avci/ /hh-infoveranstaltung-zum-rassistischen-mord-an-ramazan-avci/#comments Fri, 07 Dec 2012 23:36:41 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2141

Am 21.12.1985, vor 27 Jahren, wurde Ramazan Avci am S-Bahnhof Landwehr in Hamburg von Nazis angegriffen und ermordet.
Dieses Ereignis ging in die Nachkriegsgeschichte als einer der ersten rassistischen Morde in Deutschland ein. Zuvor wurden in Hamburg Tevfik Gürel (1982) und am 24.07.1985 Mehmet Kaymaci bei rassistischen Angriffen getötet. Nach Ramazan Avci’s Ermordung erlebte Deutschland eine der größten antirassistischen Demonstrationen. Außerdem organisierten sich vor allem migrantische Jugendliche zur Selbstverteidigung gegen die Nazi-Skins, die damals auch in Hamburg sehr präsent waren und von der Politik und Justiz ignoriert oder geduldet wurden.

Damit Ramazan Avci und die vielen weiteren von Nazis/Rassisten Ermordeten niemals vergessen werden, findet am 13.12.2012 um 19:00 Uhr im Café Knallhart (Uni Hamburg, ex-HWP) eine Informationsveranstaltung statt. An diesem Abend wollen wir gemeinsam mit der Familie Avci, sowie einem Zeitzeugen und Nebenkläger des Ramazan Avci Prozesses und anhand von Archivmaterial einen Blick zurück werfen. Außerdem wird die Ramazan Avci Initiative sich und ihre Arbeit vorstellen.

Wir weisen ausdrücklich auf die am 19.12.2012 (ab 17:00 Uhr) am Ramazan-Avci-Platz (S-Landwehr) stattfindende Gedenkveranstaltung hin und rufen dazu auf, sich dort zahlreich zu beteiligen.
Wir wollen Ramazan Avci gedenken und uns mit seiner Familie solidarisieren.

Kein Vergeben! Kein Vergessen!

Infoveranstaltung:
13. Dezember 2012 | 19 Uhr | Café Knallhart | Von-Melle-Park 9 | Uni Hamburg

Gedenkveranstaltung:
19. Dezember 2012 | 17 Uhr | Ramazan-Avci-Platz (Bahnhofsvorplatz S-Landwehr) | Hamburg

Organisiert von: Ramazan Avci Initiative, Café Knallhart, ATESH

flattr this!

]]>
/hh-infoveranstaltung-zum-rassistischen-mord-an-ramazan-avci/feed/ 0
[B] NSU-Veranstaltung: Rassismus tötet! /b-nsu-veranstaltung-rassismus-totet/ /b-nsu-veranstaltung-rassismus-totet/#comments Mon, 03 Dec 2012 19:43:37 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=2131 Veranstaltung: Niemand ist vergessen! – Rassismus tötet!

04.11.2012 | Berlin | 19 Uhr | Cafe Hofperle an der Neuköllner Oper
Karl-Marx-Str. 131 – 133 | U-Bhf. Karl-Marx-Str.

Veranstalter_innen: Antifaschistische Linke Berlin (ALB)

Rassismus spielt bei den (Nicht-)Ermittlungen gegen den NSU eine große Rolle. Vielleicht die entscheidende. Berichte von Betroffenen bezeugen, dass die Fragen der Ermittler sich immer auf die Grundannahme stützten, die Opfer seien selbst schuld …

Unglaubliche Aktivitäten wurden entwickelt um das nahe Liegende nicht zu sehen. Nämlich dass in einer rassistischen Gesellschaft rassistische Morde stattgefunden haben und stattfinden. Der Austausch über unsere Möglichkeiten dem entgegen zu treten ist neben der Analyse der rassistischen Ermittlungen Ziel der Veranstaltung.

Kutlu Yurtseven
wohnt in der Kölner Keupstraße in der eine Nagelbombe des NSU explodierte und ist Musiker der Microphone Mafia

Heike Kleffner
ist Journalistin und Referentin für die Linksfraktion für den NSU-Untersuchungsausschuss im Bundestag

Miraz Bezar
besucht den Untersuchungsausschuss und hat sich mit der Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink beschäftigt. Er ist Theater- und Filmemacher

• Sabine Seyb
ist Mitarbeiterin bei ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus

flattr this!

]]>
/b-nsu-veranstaltung-rassismus-totet/feed/ 0
[LÜ] Podiumsdiskussion zu Mölln: Gegen das Vergessen! /1825/ /1825/#comments Tue, 23 Oct 2012 17:08:09 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=1825 Podiumsdiskussion: Gegen das Vergessen!

Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen
20 Jahre nach den rassistischen Brandanschlägen von Mölln.


Mi. 07.11.2012 | Lüneburg | 19 Uhr, Glockenhaus, Glockenstraße 9

Veranstalter_innen: Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen , Lüneburger Bündnis für Demokratie/Netzwerk gegen Rechtsextremismus | Flyer zur Veranstaltung

Auf dem Podium: Eine Aktivisten der migrantischen Selbstorganistion, der “Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992“ und Ibrahim Arslan.

Ibrahim Arslan, damals 7 Jahre, wurde aus dem abgebrannten Haus nach dem Ende der Löscharbeiten gerettet. Seine Großmutter hatte ihn in ein nasses Tuch gewickelt und so retten können; seine Großmutter, seine Schwester und eine Cousine kamen in den Flammen um, andere Familienmitglieder wurden schwer verletzt.

Mölln ist einer der schrecklichen Orte rassistischer Gewaltverbrechen vor zwei Jahrzehnten. Drei Menschen starben am 23. November 1992 bei zwei Brandanschlägen jugendlicher Neonazis. Das Haus der Familie Arslan wurde von Neonazis mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Brandanschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 11jährige Ayse Yilmaz und Bahide Arslan ermordet.

Vor Mölln hatten rassistische Pogrome in Hoyerswerda (September 1991), Rostock-Lichtenhagen (August 1992) und in anderen Orten stattgefunden, nach Mölln eskaliert die mörderische rassistische Gewalt weiter mit einem Brandanschlag in Solingen im Mai 1993 und in Lübeck im Januar 1996. Opfer dieser eskalierenden Gewalt sind Flüchtlinge, AsylbewerberInnen, MigrantInnen.

Schon vor der Welle der offenen Gewalt wurde die Asylpolitik zum Thema gemacht und damit der Rassismus befeuert. Nach Rostock und Mölln wurde das Grundrecht auf Asyl bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Heute zeigt die rassistische Mordserie des NSU das menschenverachtende Gesicht der extremen Rechten.

Die unmittelbaren Opfer erfahren nicht nur Solidarität. Anfangs verdächtigte die Polizei Faruk Arslan persönlich, den Brandanschlag verübt zu haben. Dann suchte sie in der türkischen Bevölkerung Möllns nach den Tätern. Schließlich wurden die Täter Michael Peters und Lars Christiansen, die beide der neofaschistischen Skinhead-Szene angehören, gefasst. Im Dezember 1993 verurteilte sie das Oberlandesgericht Schleswig nach 47 Verhandlungstagen wegen Mordes und besonders schwerer Brandstiftung zu Höchststrafen. Peters (damals 25) zu einer lebenslangen und Christiansen (damals 19) nach Jugendstrafrecht zu 10 Jahren Freiheitsstrafe.

Für die Überlebenden des Brandanschlags ist es wichtig, die Erinnerung zurück zu erkämpfen – an das Geschehene, an das Vergessene, an das Verschwiegene, an das unter den Teppich Gekehrte, an die Ursache und die Folgen, an das Davor und das Danach.

Der “Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992“ organisert für den 17. November 2012 eine Demonstration und im Anschluss ein Konzert zum Gedenken in Mölln.

flattr this!

]]>
/1825/feed/ 0
“Nach dem Brand” – Dokumentation zum Brandanschlag in Mölln 1992 – Überregionale Vorführungen /1738/ /1738/#comments Fri, 19 Oct 2012 19:44:47 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=1738 “Nach dem Brand”
BRD / 50 Min / 2010  | Regie: Malou Berlin | credo:film , NDR, Dokumentation

In Mölln legen am 20. November 1992 Neonazis einen Brand im Haus der türkischstämmigen Familie Arslan. Drei Familienangehörige kommen in den Flammen ums Leben, der Rest kann sich aus dem Haus retten – darunter auch der
damals siebenjährige Ibrahim und seine Mutter Hava. Der Vater erreicht den Unglücksort als nur noch die verheerenden Folgen des Brandanschlags zu erkennen sind: Seine Mutter, seine Nichte und auch die kleine Tochter sind dem Brand zum Opfer gefallen.

Die Berliner Filmemacherin Malou Berlin hat die Familie Arslan über mehrere Jahre begleitet. Der Filme “Nach dem Brand” zeichnet ein persönliches Portrait der Überlebenden des Anschlags, ihrem Umgang mit dem Verlust ihrer Angehörigen, ihren Träumen und Wünschen.

Erstaufführung: Filmfest Hamburg, Oktober 2012 / Nominierung: Prix Europa 2012 in der Kategorie IRIS Nordische Filmtage Lübeck, Oktober/November 2012

Die Kampagne “Rassismus tötet!” zeigt den Film in verschiedenen Städten und möchte somit einen Teil zur Aufarbeitung des Anschlages beitragen. Die Filmvorführungen stehen im Rahmen der Mobilisierung zur Gedenkdemo in Mölln am 17. November .

Termine der Filmvorführungen:
Mi. 31.10.2012 | Lübeck | 16.45 Uhr | 54. Nordische Filmtage Lübeck
Di. 06.11.2012 | Leipzig | 20.00 Uhr | Bornaischen Straße 3d
Mi. 07.11.2012 | Erfurt | 19.00 Uhr | Redrox, Pilse 29
Do. 08.11.2012 | Göttingen | 20 Uhr | StilbrVch, Platz der Göttinger 7
So. 11.11.2012 | Bremen | 17.00 Uhr | Paradox, Bernhardstr. 12
Mo. 12.11.2012 | Rostock | 20.00 Uhr | Peter Weiß Haus, Doberaner Straße 21
Di. 13.11.2012 | Hamburg | 20.00 Uhr | Gängeviertel, Valentinskamp 39
Mi. 14.11.2012 | Hannover | 20.00 Uhr | UJZ Korn, Kornstraße 28
Mi. 14.11.2012 | Berlin | 20.00 Uhr | Jugendhaus Königstadt, Saarbrücker Straße 24, U-Bhf. Senefelder Platz
Mi. 14.11.2012 | Kassel | 20.00 Uhr | 29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Do. 15.11.2012 | Jena | 30.20 Uhr | JG Stdatmitte, Johannisstraße 14
Fr. 16.11.2012 | Mölln | 18.00 Uhr | Augustinum, Sterleyer Straße 44

flattr this!

]]>
/1738/feed/ 0
[LE] Basteltag für die Demo am 27. Oktober in Leipzig /le-basteltag-fur-die-demo-am-27-oktober-in-leipzig/ /le-basteltag-fur-die-demo-am-27-oktober-in-leipzig/#comments Mon, 15 Oct 2012 20:21:27 +0000 http://rassismustoetetkampagne.blogsport.eu/?p=1693 20.10.2012 | Leipzig | Basteltag für die Demo am 27. Oktober
14 Uhr | LinXXnet | Bornaischen Straße 3d

Wir machen Transparente und Schilder für die Demonstration am 27.10., kommt vorbei und macht mit.

flattr this!

]]>
/le-basteltag-fur-die-demo-am-27-oktober-in-leipzig/feed/ 0