Suizid in Eisenhüttenstadt – Trauer wird zu Wut


Solidarität ist praktisch geworden!

250 Menschen gedenken dem Tod von Djamaa Isu / Entschlossener und eindrucksvoller Protest gegen rassistische Zustände in Eisenhüttenstadt – weiterlesen

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Hintergrund: Am 28.05. hat sich ein junger Mann aus dem Tschad, der seit zwei Monaten in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Eisenhüttenstadt leben musste, das Leben genommen.

Andere Geflüchtete aus dem Lager berichten, dass sich der 21 jährige kaum aus seinem Zimmer bewegt hat, insbesondere da ihm die notwendige medizinische Betreuung vorenthalten wurde.
Am Montag, den 03.06. soll eine Demo in Eisenhüttenstadt stattfinden, zu der wir nun um so dringlicher Aufrufen! Den fürchterlichen (Lebens-)Bedingungen im Lager muss ein Ende gesetzt werden!

Hier der Aufruf der protestierenden Geflüchteten:

Demonstration in Eisenhüttenstadt: Zentrale Ausländerbehörde | Poststraße 72
Mo. 03.06.2013 16:00 Uhr

Refugee Protest Demo in Eisenhüttenstadt
Against Lager, Residenzpflicht & Deportation

Monday, 03.06.2013, 4pm at the “Erstaufnahmelager” Eisenhüttenstadt

[de]
In Eisenhüttenstadt befindet sich die “Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber” in Brandenburg. Das bedeutet, dass jeder Flüchtling, der in Brandenburg einen Asylantrag stellt, ins Lager in Eisenhüttenstadt geschickt wird, wo er oder sie während des Asylverfahrens leben muss, bis er oder sie entweder in ein anderes Brandenburger Lager umverteilt oder aber abgeschoben wird. Teil des Lagers ist ein Abschiebegefängnis, wo abgelehnte Asylbewerber_innen eingesperrt werden, um sie direkt abzuschieben.

Unter der Trägerschaft einer Sicherheits- und Wachschutzfirma namens B.O.S.S. ist die Situation im Lager zunehmend schlecht: die Räumlichkeiten sind überfüllt, die Toiletten- und Duschräume sind zu knapp und schmutzig. Den Flüchtlingen werden nötige Informationen vorenthalten. Security-Mitarbeiter sind überall. Die Flüchtlinge sind isoliert im Lager, für viele von ihnen ist es – wegen der “Residenzpflicht” – nicht erlaubt, nach Frankfurt oder Berlin zu fahren, um etwa eine Anwältin oder eine Beratungsstelle aufzusuchen, ohne dafür eine spezielle Erlaubnis zu beantragen. Die Flüchtlinge können nicht wählen, was sie essen möchten, da es jeden Tag das gleiche, schlechte Essen in der Heimkantine gibt. Menschen werden direkt aus ihren Zimmern abgeschoben, vor den Augen der anderen, Abschiebungen können jederzeit stattfinden. Das erzeugt eine Atmosphäre der Angst im ganzen Lager.

Kranke Flüchtlinge werden von einer der beiden Krankenschwestern, “Schwester Sabine”, angeschrien, warum sie kein Deutsch sprechen würden. Wer sich über diese rassistische Behandlung beschwert, bekommt Besuch von Lagermitarbeiter_innen, die sagen, dass sie sich beschweren sollen. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Frau unter Druck gesetzt, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, indem ihr gesagt wurde, sie habe doch schon drei Kinder und das seien genug, und sie sei doch nur schwanger geworden, um eine Abschiebung zu verhindern.

Aufgrund all dieser Tatsachen rufen wir zu einer Demonstration in Eisenhüttenstadt auf und fordern:

- Abschiebungen stoppen! Den Abschiebeknast abschaffen!
- Bessere Gesundheitsversorgung und Sanitäranlagen!
- Zugang zu notwendigen unabhängigen Informationen! / Keine Infos vorenthalten!
- Bewegungsfreiheit – Residenzpflicht (ganz) abschaffen!

- Keine Polizeikontrollen um das Lager herum!

Treffpunkt von Berlin: 13:00 Uhr / Belrin Ostbahnhof / Gleis 2
http://fels.nadir.org/de/termine/2013/05/refugee-protest-demo#

Suizid und erzwungene Abtreibung im Lager Eisenhüttenstadt (Brandenburg)
http://thecaravan.org/node/3796

Break Isolation Strike! 2013
LIBERATION BUS TOUR – FINALER AKTIONSTAG IN STUTTGART Kommt zur Demo am Samstag, 08. Juni in Stuttgart!
14 Uhr Lautenschlagerstr. (am HBF)
http://thevoiceforum.org/node/3233

Text von THE VOICE – http://thevoiceforum.org/node/3239

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