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Hoyerswerda – Gedenken auf deutsch

Hoyerswerda – Gedenken auf deutsch
Rückblick auf den Umgang mit dem Gedenken an das Pogrom von 1991, im Jahr 2011.

Verfasser_in: Kampagne „Rassismus tötet!“
Weitere Bilder: hier

Das Pogrom und die Mär von der „Asylantenschwemme“

Was am 17. September 1991 in Hoyerswerda mit einer Hetzjagd auf vietnamesische Menschen begann, mündete in dem ersten Pogrom der bundesrepublikanischen Geschichte. Am selben Abend noch griffen mehrere Dutzend Neonazis unter zustimmendem Gejohle versammelter Hoyerswerdaer_innen das Wohnheim der ehemaligen Vertragsarbeiter_innen mit Steinen an. Am folgenden Abend kamen noch Molotow-Cocktails hinzu, die Polizei griff kaum ein. Schließlich wurden die Vertragsarbeiter_innen evakuiert. Am 20. September wurde auch das Flüchtlingswohnheim angegriffen. Schon in den Wochen zuvor waren die Bewohner_innen immer wieder von Neonazis angegriffen worden. An diesem Abend zogen die Neonazis mit dem Mob vor das Flüchtlingsheim und bewarfen es mit Steinen und Molotow-Cocktails. Einzelne  Migrant_innen wurden von den Neonazis auch direkt angegriffen, wozu der Mob die Gewalttäter durch Zurufe und Applaus weiter anheizte.
Am Morgen des 21. September wurden die Flüchtlinge unter SEK-Begleitung mit Bussen auf Unterkünfte im Umland verteilt. Hoyerswerda wurde von den Neonazis daraufhin zur „ersten ausländerfreien Stadt“ erklärt.
Am 19. September 1991, noch während des Pogroms, starb Samuel Yeboah, ein ghanaischer Flüchtling, in Saarlouis (Saarland) durch einen bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag.
Das Landratsamt Hoyerswerda veröffentlichte dazu folgende „Lageeinschätzung“: „ Es besteht einheitliche Auffassung dazu, dass eine endgültige Problemlösung nur durch Ausreise der Ausländer geschaffen werden kann“ .
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