Archiv für Kategorie Texte Rassismus tötet

PM: 500 auf Gedenkdemo an Hoyerswerda 1991 – Neonazis singen volksverhetzendes „U-Bahn“-Lied

Pressemitteilung: 500 auf Gedenkdemo an Hoyerswerda 1991 – Neonazis singen volksverhetzendes „U-Bahn“-Lied

500 Menschen haben heute in Hoyerswerda für ein Denkmal an das rassistische Pogrom von 1991 und für eine Entschädigung der Betroffenen demonstriert. In Redenbeiträgen wurde der rassistische Polizeimord an Oury Jalloh in Dessau, rassistische Gewalt in Deutschland und die Situation von Flüchtlingen thematisiert. Die Demonstrierenden erinnerten mit Rufen wie „Wo wart ihr 91?“ daran, dass 1991 nicht nur offensichtliche Neonazis, sondern auch vermeintlich ganz normale Hoyerswerdaerinnen und Hoyerswerdaer die Wohnheime der Flüchtlinge und Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter angriffen haben.

Neonazis hatten über Facebook und Schmierereien in der Stadt angekündigt, die Demonstration zu stören. Am ehemaligen Vertragsarbeiterheim an der Albert-Schweitzer-Straße bepöbelten etwa 25 von ihnen die Demonstrierenden. Sie sangen unter anderem das volksverhetzende U-Bahn-Lied: „Eine U-Bahn von Hoyerswerda bis nach Auschwitz bauen wir“.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Video-Kundgebungen und Veranstaltungen zu Hoyerswerda

Am 17. September, dem Beginn des Pogroms von Hoyerswerda 1991 , fanden in dieser Woche in verschiedenen Städten Veranstaltungen und Videokundgebungen statt.

In Cottbus , Paderborn und Rostock informierten lokale, antifaschistische Zusammenhänge mit Filmen und einer Informationsveranstaltung über das Thema und mobilisierten für die Demonstration am 22. September in Hoyerswerda. Antifaschist_innen aus Leipzig beteiligten sich mit einer größer angelegten Plakatier-Aktion in Leipzig .

In Berlin fanden in den Bezirken Friedrichshain und Wedding Video-Kundgebungen statt.
Die Videokundgebung im Freidrichshain wurde am Boxhagener Platz, in Kooperation mit dem Stadtteilladen Zilona Gora durchgeführt. Während der Film- und Redebeiträge blieben immer wieder Passant_innen stehen, was die Zuschauer_innenanzahl konstant auf hundert Personen hielt. An Zuschauer_innen und Passant_innen wurden Flyer verteilt. Im Anschluß an die Kundgebung schenkte das Zilona Gora Essen an die Gäste aus.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Hoyerswerda: Neonazis terrorisieren LINKE und machen mobil gegen Gedenkdemo

Hoyerswerda: Neonazis terrorisieren LINKE und machen mobil gegen Gedenkdemo

Verfasser_innen: Kampagne “Rassismus tötet!”

Kaum war der diesjährige Aufruf zur Gedenkdemonstration an das Pogrom von 1991 in Hoyerswerda erschienen, da tauchten erste Gegenaufrufe der lokalen Neonaziszene  auf. Auch die unmittelbaren Bedrohungen gegen Linke reißen in Hoyerswerda nicht ab. So kam es in den letzten Wochen vermehrt zu Angriffen gegen das Büro der Linksparteiabgeordneten Caren Lay. Das Parteibüro wurde bereits mehrmals Ziel von Angriffen. So schlugen im letzten Jahr, nach der Gedenkdemonstration an das Pogrom (17. September 2011), dort eine Scheibe ein. Derlei Provokationen setzen sich nun fort.

Neonazis machen gegen Gedenkdemonstration mobil

Seit rund drei Wochen kursiert auf sozialen Netzwerken ein Aufruf, der ankündigt, dass man den „ Linken Zecken“ zeigen wolle, „das Hoyerswerda in nationaler Hand bleibt“ . „Wir werden keine Mühe scheuen die linken Idioten an ihrem Aufmarsch zu hindern oder eine spontane Gegendemo zu initiieren […] Wir müssen hier unbedingt ein Zeichen setzen, damit Hoyerswerda nicht im roten Sumpf unserer Volksverräter untergeht.“ heißt es weiter im Mobilisierungstext der Neonazis.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Hoyerswerda – Gedenken auf deutsch

Hoyerswerda – Gedenken auf deutsch
Rückblick auf den Umgang mit dem Gedenken an das Pogrom von 1991, im Jahr 2011.

Verfasser_in: Kampagne „Rassismus tötet!“
Weitere Bilder: hier

Das Pogrom und die Mär von der „Asylantenschwemme“

Was am 17. September 1991 in Hoyerswerda mit einer Hetzjagd auf vietnamesische Menschen begann, mündete in dem ersten Pogrom der bundesrepublikanischen Geschichte. Am selben Abend noch griffen mehrere Dutzend Neonazis unter zustimmendem Gejohle versammelter Hoyerswerdaer_innen das Wohnheim der ehemaligen Vertragsarbeiter_innen mit Steinen an. Am folgenden Abend kamen noch Molotow-Cocktails hinzu, die Polizei griff kaum ein. Schließlich wurden die Vertragsarbeiter_innen evakuiert. Am 20. September wurde auch das Flüchtlingswohnheim angegriffen. Schon in den Wochen zuvor waren die Bewohner_innen immer wieder von Neonazis angegriffen worden. An diesem Abend zogen die Neonazis mit dem Mob vor das Flüchtlingsheim und bewarfen es mit Steinen und Molotow-Cocktails. Einzelne  Migrant_innen wurden von den Neonazis auch direkt angegriffen, wozu der Mob die Gewalttäter durch Zurufe und Applaus weiter anheizte.
Am Morgen des 21. September wurden die Flüchtlinge unter SEK-Begleitung mit Bussen auf Unterkünfte im Umland verteilt. Hoyerswerda wurde von den Neonazis daraufhin zur „ersten ausländerfreien Stadt“ erklärt.
Am 19. September 1991, noch während des Pogroms, starb Samuel Yeboah, ein ghanaischer Flüchtling, in Saarlouis (Saarland) durch einen bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag.
Das Landratsamt Hoyerswerda veröffentlichte dazu folgende „Lageeinschätzung“: „ Es besteht einheitliche Auffassung dazu, dass eine endgültige Problemlösung nur durch Ausreise der Ausländer geschaffen werden kann“ .
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

PM: Bundesweite Aktionen zum 21. Jahrestag von Hoyerswerda – Kritik an morgen erscheinender Erklaerung des Stadtrats

Antirassistische Gruppen haben am gestrigen Montag bundesweit mit Aktionen an den 21. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda erinnert. In Berlin, Dresden und Göttingen wurden Videokundgebungen veranstaltet, bei denen auf öffentlichen Plätzen Filmszenen aus Hoyerswerda gezeigt wurden. In Paderborn, Rostock und Cottbus fanden Vorträge statt.

Am morgigen Mittwoch erscheint eine gemeinsame Erklärung aller Fraktionen des Stadtrates und des Oberbürgermeisters mit der Überschrift „Hoyerswerda ist und bleibt ein Ort der Vielfalt“. In dem Schreiben weisen die Stadträte auf die zahlreichen „Projekte, Aktionen und Initiativen – für Demokratie, Toleranz und Vielfalt, gegen Rechtsextremismus und Ausländerhass“ hin, die in Hoyerswerda bestünden. In dem Brief heißt es außerdem: „Ganz entschieden wenden wir uns aber gegen die Bezeichnung als Pogrom, da dieser Begriff fest mit der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus verbunden ist.“ Überregionale Medien und Aktionsgruppen würden „die Stadt Hoyerswerda und uns alle (…) verunglimpfen“ .
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Aufruf: Demo in Leipzig – Never forgive, Never forget – Remembering means fighting

Never forgive, Never forget – Remembering means fighting

Solidarität mit den Betroffenen des rechten und rassistischen Normalzustands

Demonstration: 27.10.2012 | Leipzig | 16 Uhr | Südplatz

Kampagne “Rassismus tötet!”
www.rassismus-toetet-leipzig.org | wwwrassismus-toetet.de

Im August 2012 jährt sich das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen zum 20. Mal. Es waren die schlimmsten rassistischen Ausschreitungen in Deutschland seit 1945. Die Gewalt gegen Migrant*innen die Nazis und Bürger*innen Hand in Hand ausübten, führte zur Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl, die von der damals regierenden CDU/CSU schon länger geplant wurde. Mit den Stimmen von SPD und FDP wurde im Dezember 1992 der Artikel 16 des Grundgesetzes geändert und damit eine Lehre aus der Naziherrschaft ausgehöhlt.

Rostock war kein Einzelfall. Auch die Übergriffe und Anschläge auf Unterkünfte von Migrant*innen in Hoyerswerda (1991), Mannheim (1992), Mölln (1992) oder Solingen (1993) haben eindrücklich gezeigt, dass eben nicht nur bekennende Nazis gewalttätig gegen Migrant*innen vorgehen. Ebenso stellten Normal-Bürger*innen offen ihre Ablehnung gegen so genannte “Ausländer” oder “Asylanten” zur Schau, was sich auch in ihrem Handeln niederschlug. Sie unterstützen die Täter*innnen, sie applaudierten den Angreifer*innen und schützten sie vor den eher zögerlichen Versuchen der polizeilichen Zugriffe. Auch als der Mob sich ans Anzünden von Asyl- und Flüchtlingsunterkünften sowie Wohnhäusern machte, was zum Teil tödliche Folgen hatte, griffen sie nicht ein.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Aufruf: Mölln ’92 – Gedenken und Anklagen!

Mölln ’92 – Gedenken und Anklagen!

Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 17.11.20120 und zu den Aktionswochen vom 17.11. bis 23.11.2012

„Ich kann es immer noch nicht fassen, was am 23. November 1992 mit meiner Familie geschehen ist. Es ist so schrecklich und grausam. Meine Frau Bahide ist tot, Enkelin Yeliz und Ayşe Yilmaz sind tot. Meine Schwiegertöchter sind […] behindert und haben Schmerzen, die Familie ist überhaupt nicht mehr, was sie war. Meine Frau Bahide war der Mittelpunkt meiner Familie – meines Lebens.“ (Nazim Arslan am 23. Juni 1993 vor dem II. Strafsenat, Oberlandesgericht Schleswig)

Am 23. November 1992 werden im Luftkurort Mölln, Schleswig-Holstein, Molotowcocktails in zwei Wohnhäuser geworfen. In der Ratzeburger Straße konnten die Bewohner*innen knapp ihr Leben retten, bei dem Anschlag in der Mühlenstraße gingen die Täter brutaler vor. Sie kippten Benzin in das Treppenhaus, entzündeten es und warfen gegen die Rückseite des Hauses einen Molotowcocktail, um die Fluchtwege zu versperren. (1)

Zum Rest des Beitrags »

Mölln

Keine Kommentare

PM: Demonstration “Keine Ruhe fuer Hoyerswerda” in Erinnerung an das rassistische Pogrom von 1991

Pressemitteilung: Demonstration “Keine Ruhe fuer Hoyerswerda” in Erinnerung an das rassistische Pogrom von 1991

Die Initiative “Pogrom 91” aus Hoyerswerda und die bundesweite Kampagne „Rassismus tötet“ haben für den 22.September eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Keine Ruhe für Hoyerswerda“ angemeldet.

Im September 1991 griffen Neonazis unter Mithilfe und Applaus vieler Bürger_innen zwei Wohnheime von Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchenden im sächsischen Hoyerswerda an.Mehrere hundert Menschen belagerten die Unterkünfte fünf Tage lang, bis die Stadt alle Heimbewohner_innen aus der Stadt deportierte. Rassistische Bürger_innen und aktive Neonazis feierten Hoyerswerda als erste „ausländerfreie“ Stadt.

“Rassismus tötet” und die Initiative “Pogrom 91” fordern, dass die Ereignisse von Hoyerswerda auch in der Stadt selbst als rassistisches Pogrom anerkannt werden. Bisher verweigert sich die Stadt Hoyerswerda konsequent die rassistischen Angriffe als Pogrom zu bezeichnen: auf Veranstaltungen zum 15. und 20. Jahrestag war auf zeitweise aufgestellten Gedenkstelen von “extremistischen Ausschreitungen” zu lesen. Diese Bezeichnung relativiert die Ereignisse und verschweigt die rassistischen Motive der Täter_innen.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

Aufruf: Keine Ruhe für Hoyerswerda! – Gegen rassistische Zustände!

Keine Ruhe für Hoyerswerda!
Gegen rassistische Zustände!

Demo: 22. Sept. 2012 | Hoyerswerda
15.00 Uhr | Bahnhofsvorplatz

Video-Kundgebungen: 17. Sept. 2012 | überregional
–> Organisiert Videokundgebungen und/oder Filmabende in eurer Region.

„Wir haben in der Welt Millionen von potentiellen Asylbewerbern und mit denen können wir so, wie wir es gegenwärtig machen, nicht fertig werden.“ (Edmund Stoiber, CSU im ARD Brennpunkt, September 1991)

Im September 1991 griffen Neonazis unter Mithilfe und Applaus vieler Bürger_innen zwei Wohnheime von Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchenden im ostsächsischen Hoyerswerda an. Mehrere hundert Menschen belagerten die Unterkünfte fünf Tage lang, bis schließlich alle Heimbewohner_innen aus der Stadt gebracht wurden. Nationale und internationale Medien berichteten über die Geschehnisse. Die „Evakuierung“ aller Bewohner_innen der Heime wurde nicht nur in Hoyerswerda selbst von vielen als „Erfolg“ gewertet. Die Angriffe bildeten damit den Startschuss für eine jahrelang anhaltende Welle der rassistischen Gewalt im wiedervereinigten Deutschland, die neben hunderten Verletzten zahlreiche Todesopfer forderte. Zum Rest des Beitrags »

3 Kommentare

PM: Zur Einladung des Bundespräsidenten Gauck zum Lichtenhagen-Gedenken

Berlin 5.7.12

Pressemitteilung der Kampagne „Rassismus tötet“
zur Einladung des Bundespräsidenten nach Rostock-Lichtenhagen

In Rostock wird es am 26. August eine zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des 20. Jahrestages der Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen geben. Initiatoren derselben sind die Stadt Rostock sowie die Bürgerinitiative „Lichtenhagen bewegt sich“, die nach wie vor relativierend von „Ausschreitungen“ und „Auseinandersetzungen“ spricht.

Anliegen der Bürgerinitiative ist es nicht, gegen den gesellschaftlichen Rassismus vorzugehen, sondern lediglich das negative Image der Stadt aufzupolieren. Hierbei handelt es sich um eine Standortfrage, da viele potenzielle Touristen Rostock-Lichtenhagen immer noch als das sehen, was es ist: Eine Stadt, in der es möglich war, dass ein deutscher Mob aus niedersten Motiven ein Pogrom entfesseln konnte gegen jene 120 Menschen im Sonnenblumenhaus, welche schlicht nicht in ihr völkisches Weltbild passten. Seitdem hätte sich in Rostock viel getan, so die Initiative, es solle jedoch gemahnt werden. Zu diesem Anlass wurde nun der amtierende Bundespräsident Joachim Gauck zum Gedenkakt eingeladen. Ein Bundespräsident, der angeblich wie kaum ein anderer für „Freiheit“ und „Versöhnung“ steht.
Zum Rest des Beitrags »

Keine Kommentare

SetTextSize SetPageWidth
"));