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Aufruf: Nazis aus der Deckung holen! – Keine Ruhe den rechten Tätern!

Nazis aus der Deckung holen!
Keine Ruhe den rechten Tätern!

Demo: gegen Arnulf Priem
14. September 2012, 18 Uhr, U-Bhf. Turmstraße

…eine lange Tradition des Wegschauens.

13 Jahre zieht eine rechte Terrorzelle durchs Land, verübt Anschläge und erschießt Menschen – gedeckt durch Sicherheitsorgane und von Medien und Ermittlungsbehörden rassistisch als „Millieukonflikt“ heruntergespielt.
Nach dem Auffliegen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) war die Rede von einer neuen Qualität“ des rechten Terrors . Der Blick auf den NSU, dessen Ziehväter und Unterstützer_innen, sowie das Verhalten des Staates machen deutlich: es gibt in Deutschland keine „neue Qualität“ des neonazistischen Terrors, sondern eine lange Tradition des Wegschauens, Leugnens und des Verharmlosens.

Nicht erst im Fall des NSU öffnete der Staat seine Schleusen nach rechts. Bereits in den 1990ern ließ er den Volksmob gewähren und übergab ihm das Gewaltmonopol – mit einem Ziel: der faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl. Nach Jahren rassistischer Hetze durch Politik und Medien versammelten sich in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 rund 3000 Menschen. Zum Gaffen, Klatschen oder Mitmachen, als es darum ging, Migrant_innen anzugreifen. In dem Moment, in dem in Lichtenhagen Brandsätze in die Wohnunterkünfte von rumänischen Asylbewerber_innen und vietnamesischen Vertragsarbeiter_innen flogen, ging die Saat des Staates auf. Mit der zynischen Begründung, die Deutschen seien von der „Asylantenflut“ „überfordert“, beseitigte der Bundestag im Dezember desselben Jahres letzten Endes das Grundrecht auf Asyl. Dies bestätigte die Rassist_innen in ihrer Meinung, politische Veränderungen durch blanken Terror herbeiführen zu können. Diese Überzeugung wurde der Neonazi-Generation „Rostock“ vermittelt, und in dieser Überzeugung machten sie danach weiter, von dem Brandanschlag in Mölln bis zum letzten NSU-Mord. Rostock war die Initialzündung für eine rechte Gewaltwelle, die die gesamten 90er Jahre andauerte und hunderte Tote forderte.

Die überwiegende Mehrheit der Verantwortlichen des rechten Straßenterrors der 90er vertritt auch heute ihre Ideologie. Einige genießen ungestört ihren „politischen Ruhestand“, andere wiederum sind bis heute aktiv. Anlässlich des 20. Jahrestages des Pogroms von Lichtenhagen rufen wir darum für den 14. September 2012 zu einer Demonstration in Berlin-Moabit auf – gegen Arnulf Priem, einen der Drahtzieher des rassistischen Pogroms.

Für die rassistischen Täter in der Politik und im neonazistischen Spektrum darf es darum keine Ruhe geben!
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[B] Antifa-Demo gegen Arnulf Priem

Nazis aus der Deckung holen!
Keine Ruhe den rechten Tätern!
Antifaschistische Demo gegen Arnulf Priem

Das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992 bildete einen vorläufigen traurigen Höhepunkt des rassistischen Normalbetriebs in diesem Land – dabei wurden völkisch-rassistische Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung durch bundesweit agierenden Neonazi-Kader gezielt angefeuert. Dass solche Einstellungsmuster in letzter Konsequenz Mord und Pogrome produzieren, zeigen u. a. der in Berlin durch Kay Diesner versuchte Mord an einem linken Buchhändler sowie die Ermordung Dieter Eichs durch junge Neonazis.
Am 14. September wollen wir darum gegen Arnulf Priem einen der Drahtzieher des Pogroms von Rostock und einen Aufbauhelfer des rechten Terrors auf die Straße gehen. Für die rassistischen Täter in der Politik und im neonazistischen Spektrum darf es keine Ruhe geben!

langen Aufruf lesen | kurzen Aufruf lesen | Infotext zu Priem | FACEBOOK-EVENT (ladet alle ein!)
Die Aktion findet statt im Rahmen der Kampagnen „Niemand ist vergessen!“ und „Rassismus tötet!“

Antifa-Demo:
14.09.2012 | Berlin | 18:30 Uhr | U-Bahnhof Turmstraße
Im Anschluss: Soli-Tresen | 20:00 Uhr | Scherer8 (Schererstraße Nr. 8 )

North East Antifascists [NEA] | www.nea.antifa.de
Bündnis „Nazis auf die Pelle rücken!“| www.aufdiepelleruecken.blogsport.de

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[B] Podium: “20 Jahre nach den Pogromen – 20 Jahre Kampf gegen Nazis und Rassismus”

Veranstaltung:
20 Jahre nach den Pogromen von Rostock Lichtenhagen
20 Jahre Kampf gegen Nazis und Rassismus

18.08.2012 | Berlin
19.00 Uhr | Jugendclub Linse | Parkaue 25
Veranstalter_innen Sozialistische Alternative (SAV)
Facebook-Event

Diskussionsveranstaltung mit:
René Henze, SAV-Aktivist und 1992 vor Ort in Rostock
Andreas Kuhl, ver.di Jugend Berlin
Martin Sonneburg, North East Antifascists , Berlin/”Rassismus tötet!”-Berlin

Diesen August jähren sich die rassistischen Pogrome von Rostock-Lichtenhagen zum 20. Mal. Über drei Tage lang griffen um die Tausend Neonazis, Rassisten und Hooligans unter dem Applaus von über zweitausend AnwohnerInnen die Zentrale Aufnahmestelle von Asylbewerbern und ein Wohnheim von AsylbewerberInnen und vietnamesischen ArbeiterInnen mit Steinen und Molotowcocktails an. Die Polizei hat den rassistischen Angriff nicht gestoppt.
Die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen waren der Auftakt zu einer Reihe von rassistischen Anschlägen, Übergriffen und Morden zu Anfang der neunziger Jahre, der über einhundert Menschen zum Opfer fielen. In einer breiten Medienkampagne wurde Stimmung gegen AsylbewerberInnen gemacht, die durch die verheerenden sozialen Folgen der Wiedervereinigung auf kapitalistischer Grundlage teilweise auf fruchtbaren Boden fiel. Die Pogrome wurden genutzt, um den Opfern die Schuld für die Angriffe zu geben. CDU und SPD nutzten diese Stimmung, um das Recht auf Asyl faktisch abzuschaffen.
Doch die rassistischen Übergriffe führten auch zu einer Verstärkung des antifaschistischen Widerstandes. Eine breite antifaschistische Bewegung von Hunderttausenden entstand. Das auch heute eine solche Bewegung notwendig ist, zeigt das Erstarken von Rechtspopulisten wie Sarrazin und Co, sowie die tödlichen Anschläge der NSU, die jahrelang von staatlichen Stellen geduldet und unterstützt wurden.Gemeinsam wollen wir diskutieren: • Wie kann effektiver antifaschistischer Widerstand aufgebaut werden?
• Welches Programm ist notwendig im Kampf gegen Nazis und Rassisten?
• Welchen Beitrag können die Gewerkschaften dabei leisten?

Anschließend Konzert

mit:
The Moecheees
Solossal Connection
Roads to Multiverse

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[B] Zeitzeugengespräch – über Antifaschismus und Neonazi-Terror in den 90er Jahren.

Ein Zeitzeugengespräch über Antifaschismus und Neonazi-Terror in den 90er Jahren. – Die Antifa und Rostock-Lichtenhagen.

16.08.2012 | Berlin-Prenzlauer Berg
20.00 Uhr | Bandito Rosso, Lottumstraße 10a
>>>Facebook-Event

Referent_innen:
René Henze: Erlebte das Pogrom in Rostock 1992, bis heute Antifa-Aktiv
Antifaschistin N.N.: In den 90ern in Norddeutschland und Berlin in den Antifa- und Häuserkämpfen aktiv.

Veranstalter_innen:
North East Antifa (NEA) , ASJ-Berlin , RASH Berlin/Brandenburg, im Rahmen der Kampagne „Rassismus tötet!“
Web: /2012/08/14/1127/

Die Pogrome am Anfang der 1990iger, die mit flächenbrandartiger, alltäglicher Gewalt gegen Migrant_innen einhergingen, bedeuteten für die Linksradikale eine tiefe Zäsur.

Der Kampf, der in den 1980igern auf sozialen Feldern stattgefunden hatte, wurde zum Abwehrkampf gegen die Neonazis und verlagerte sich auf die Straße, wo die Gewalt stattfand. Dementsprechend stieg auch der Zulauf der Antifa-Gruppen und es bildeten sich neue Organisierungsformen heraus, die sich auch gegen die massive, staatliche Repression behaupten mussten.

Dennoch war die offensive Haltung der Linksradikalen nicht zu brechen, sie grätschte an vielen Stellen politisch erfolgreich in die Pläne des räsonierenden Staates und die Organisationsstrukturen der Neonazis hinein. Die linksradikal und autonom geprägte Hausbesetzer_innen-Szene im Ostteil Berlins fungierte an bestimmten Positionen als antifaschistische Trutzburg gegen „natonal befreite Zonen“ und prägte subkulturell die Bezirke, in denen sie ansässig war. Im ländlichen Raum waren besetzte Häuser oder Jugendclubs mit progressiven Sozialarbeiter_innen oft der einzige Gegenpol zur rechten Hegemonie.

Die Erinnerung an die Neunziger ist geprägt von der Ambivalenz zwischen Defensive und Offensive, zwischen Gewalt und Utopie. Daher ist die Bewertung dieser Zeit aus der linksradikalen Perspektive nicht so leicht zu erschließen. Diese Veranstaltung soll der subjektiven Lebensrealität der Antifaschist_innen, die zu jener Zeit aktiv gewesen sind und als Zeitzeug_innen auftreten werden, und dem Austausch zwischen ihnen und jüngeren Aktivist_innen Raum geben.

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Rostock , Zeitzeugen

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[B] Film & Podium: »Das bisschen Totschlag…?« – Ein Blick auf 20 Jahre deutsche Zustände seit Rostock-Lichtenhagen 1992

Film & Podium: »Das bisschen Totschlag…?«
Ein Blick auf 20 Jahre deutsche Zustände seit Rostock-Lichtenhagen 1992
Film und Podiumsdiskussion mit top b3rlin , Rassismus tötet! und Aktivist_innen aus Rostock

Fr. 03.08.2012 | Berlin
20.00 Uhr | ://about blank | Markgrafendamm 24c
20.00 Uhr: Filmbeinn, 21:15 Uhr Podiumsdiskussion

Rostock-Lichtenhagen 1992: Trauriger Höhepunkt und gleichzeitig Sinnbild einer Gesellschaft im aggressiven Taumel nationaler Kollektivbildung. Organisierte Neonazis und Anwohner_innen greifen die Zentrale Erstaufnahmestelle für Asylbewerber_innen und ein Wohnheim für ehemalige DDR-Vertragsarbeiter_innen aus Vietnam an – unter dem Applaus tausender Zuschauer_innen und angefeuert durch ein von Politik und Medien konstruiertes völkisch-rassistisches Untergangsszenario. Mit der faktischen Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl feierte dieses Bündnis von Biedermännern und Brandstiftern seinen Erfolg und legte den Grundstein für stetig restriktivere Regelungen.
Heute ist Deutschland Weltmeister in vielen Disziplinen: der Herzen, des Exports, der Vergangenheitsbewältigung. Die Pogrome der frühen 90er erscheinen als tragische, aber historische Ausfälle. Deutschland 2012 präsentiert sich bunt und weltoffen. Die christlich-abendländische Wertegemeinschaft ist bereit zur Integration aller, die sich an ihre Regeln halten. Und die Überflüssigen sterben weit außerhalb der Sichtweite, an den Grenzen Europas.

Nach einem filmischen Einstieg (Wer Gewalt sät – Von Brandstiftern und Biedermännern. Die Pogrome von Rostock 1992) wollen wir diskutieren, ob Deutschland heute weniger hässlich ist, oder nur anders hässlich. Und wie die Transformationen von Staat, Gesellschaft, Nationalismus und (institutionalisiertem) Rassismus zueinander in Beziehung stehen.

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TOP Berlin

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